Diamanten gehören zu den begehrtesten und teuersten Edelsteinen der Welt. Ihre Schönheit, Härte und Seltenheit machen sie zu einem Symbol für Luxus und ewige Werte. Doch wie selten sind Diamanten wirklich? Um diese Frage zu beantworten, muss man sowohl die geologische Entstehung der Diamanten als auch ihre Vorkommen auf der Erde genauer betrachten.
Geologische Entstehung von Diamanten
Diamanten entstehen tief im Inneren der Erde, etwa 140 bis 190 Kilometer unter der Erdoberfläche, unter extrem hohem Druck und hohen Temperaturen. Sie bilden sich aus Kohlenstoff, der in der Erde auf spezielle Weise kristallisiert. Dieser Prozess erfordert Millionen bis Milliarden von Jahren, was die Entstehung von Diamanten zu einem langwierigen und außergewöhnlichen Ereignis macht.
Da die Bedingungen, die für die Bildung von Diamanten notwendig sind, nur in bestimmten geologischen Umfeldern existieren, ist es selten, dass Diamanten in großen Mengen auftreten. Die meisten Diamanten werden von Vulkanausbrüchen an die Erdoberfläche gebracht, bei denen sie in sogenannten Kimberlitvorkommen eingeschlossen sind. Diese Kimberlitvulkane sind geologisch betrachtet sehr selten, was die Häufigkeit von Diamanten weiter verringert.
Vorkommen von Diamanten
Die größten Diamantvorkommen der Welt befinden sich in Ländern wie Russland, Botswana, Kanada, Australien und der Demokratischen Republik Kongo. Diese Länder haben große Diamantenminen, die jährlich Tonnen von Diamanterz fördern. Doch auch in diesen Regionen sind Diamanten alles andere als allgegenwärtig. Der Abbau von Diamanten erfordert riesige Investitionen und technologischen Aufwand, da nicht jeder Fund auch tatsächlich einen wertvollen Diamanten enthält.
Die Schätzungen zur Menge der Diamanten, die in der Erde vorhanden sind, variieren. Man geht davon aus, dass nur etwa 20 % des geförderten Materials als hochwertiger Diamant geeignet ist. Der Rest sind entweder minderwertige Diamanten oder Diamanten, die aufgrund ihrer Form und Größe nicht für den Handel geeignet sind.
Seltenheit und Wert
Obwohl Diamanten weltweit in großen Mengen gefördert werden, ist ihre tatsächliche Seltenheit oft überschätzt. Die Industrie hat es geschafft, das Angebot zu regulieren, um den Eindruck zu erwecken, dass Diamanten besonders selten sind. Dies hat auch zu einem künstlich hohen Preisniveau geführt. Ein berühmtes Beispiel ist die Rolle von De Beers, einem der größten Diamantenförderer, der jahrzehntelang den Markt kontrollierte, um das Angebot zu begrenzen und die Nachfrage zu steigern.
Der Wert eines Diamanten hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. seiner Größe, Reinheit, Farbe und dem Schliff (den sogenannten 4 Cs) wie selten sind diamanten “großen” Diamanten – jene mit einem Gewicht von mehreren Karat – sind extrem selten und können entsprechend astronomische Preise erreichen. Ein Diamant von über 100 Karat ist ein echter Schatz, da solche Exemplare nur in sehr wenigen Minen gefunden werden.
Fazit
Obwohl Diamanten in bestimmten Regionen der Erde vorkommen, ist die geologische Entstehung und der Abbau von Diamanten so selten und aufwendig, dass der Edelstein tatsächlich als selten bezeichnet werden kann. Das Angebot ist jedoch in gewisser Weise auch durch die Diamantenindustrie beeinflusst, die die Verfügbarkeit von Diamanten steuert, um den Wert des Steins hochzuhalten. Insofern ist die Seltenheit von Diamanten nicht nur ein geologisches Phänomen, sondern auch das Ergebnis geschickter Marktwirtschaft.
Diamanten bleiben daher nicht nur aufgrund ihrer geologischen Entstehung selten, sondern auch aufgrund der kontrollierten Handhabung durch die Industrie. Und genau diese Kombination aus natürlichen und wirtschaftlichen Faktoren macht Diamanten zu einem der wertvollsten und faszinierendsten Edelsteine der Welt.